Newsletter März 2025

Der Newsletter zum Projekt „Mobilität-Leipzig im Wandel“

Neue Broschüre zur Fachkräftesituation und zu den Kompetenzbedarfen in der Leipziger Automobilindustrie

Wie hat sich die Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften in der Leipziger Automobilindustrie in den vergangenen Jahren entwickelt? In welchen Berufsfeldern herrschen besondere Engpässe? Und welche Kompetenzen und Qualifikationsprofile werden von den Unternehmen nachgefragt?

Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer Studie, die die Personalmarktforschungs-Einrichtung index Research im Auftrag von MoLeWa durchgeführt hat. Die Studie kombiniert eine umfangreiche Analyse von Stellenmarkt- und Arbeitsmarktdaten mit qualitativen Experteninterviews, um die besonderen Anforderungen an die Beschäftigten und die Besetzungsschwierigkeiten in verschiedenen Segmenten der Branche zu identifizieren.

Anhand der Ergebnisse zeichnet sich ein Verlagerungseffekt von klassischen mechanischen Berufen hin zu technisch spezialisierten Positionen ab. Parallel dazu haben Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Begeisterungsfähigkeit an Bedeutung gewonnen. Während in einigen Bereichen weiterhin an starren Qualifikationsanforderungen festgehalten wird, zeigt sich in anderen Segmenten, insbesondere der Kontraktlogistik, eine wachsende Offenheit gegenüber ungelernten Fachkräften und Quereinsteiger:innen. Vor diesem Hintergrund kommt es verstärkt auf adäquate Ausbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen an, um das regionale Fachkräftepotenzial zu erweitern, gute und zukunftsfeste Arbeit zu sichern und die Wettbewerbsfähigkeit des Automobilstandorts zu stärken.

Die Studie kann hier abgerufen werden.

Industriepolitischer Dialog – Energie, Chemie & Mobilität/Automobilbau

Wie steht es um den Industriestandort Mitteldeutschland?

Was ist notwendig, um den Wandel im Sinne der Beschäftigten zu meistern? Das war die zentrale Frage des industriepolitischen Dialogs, zu dem der DGB Sachsen am Vorabend des Aktionstags der IG Metall am 14. März in die Universität Leipzig eingeladen hatte.

In ihrer Begrüßung betonte Daniela Kolbe, stellvertretende Vorsitzende des DGB Sachsen, die Bedeutung eines intensiven Dialogs zwischen Politik, Gewerkschaften und der Wirtschaft.

Ralf Reinstädtler, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, und Stephanie Albrecht-Suljak, Landesbezirksleiterin der IGBCE Nordost, präsentierten die Positionen ihrer Verbände, um die Transformation sowohl in der Metall- und Elektroindustrie als auch im Bereich der chemischen Industrie erfolgreich voranzutreiben. Dabei wurde deutlich, dass neben guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch die Mitbestimmung der Beschäftigten und ihre Beteiligung an den Transformationsprozessen gleichermaßen wichtig sind. Der Geschäftsführer der Metropolregion Mitteldeutschland, Jörn-Heinrich Tobaben, zeigte bei seinem Impulsreferat die Chancen der Region am Beispiel der Wasserstoffwirtschaft. Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor bei der Hans-Böckler-Stiftung lieferte in seinem Referat die wissenschaftlichen Grundlagen, auf denen die anschließende Podiumsrunde aufbaute. Dort diskutierten die Europa-Abgeordneten Anna Cavazzini, Matthias Ecke und Oliver Schenk mit Ralf Reinstädtler und Kristian Kirpal, dem Präsidenten der IHK Leipzig, intensiv über die Zukunft des Industriestandorts Mitteldeutschland und welche Maßnahmen notwendig wären, damit die Region auch künftig erfolgreich ist und attraktive Arbeitsplätze bietet.

In ihrer Zusammenfassung wiesen Steffen Reißig, IG-Metall-Bevollmächtigter in Leipzig, und Stephanie Albrecht-Suljak nochmals auf die Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens hin. Der Dialog hat gezeigt, dass nur durch Zusammenarbeit und klare politische Rahmenbedingungen eine nachhaltige Industriepolitik in Mitteldeutschland gelingen kann. Ein gemeinsames Verständnis über die Ziele und Notwendigkeit der Transformation zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmenden ist dabei ein wichtiges Fundament, das mit der Konferenz weiter gestärkt werden konnte.

12 000 Beschäftigte demonstrieren in Leipzig für sichere Arbeit und die Zukunft der Industrie

Am 15. März hat die IG Metall bundesweit zu ihrem dezentralen Aktionstag unter dem Motto „Mein Arbeitsplatz. Unser Industrieland. Unsere Zukunft!“ aufgerufen. In Leipzig folgten dem Aufruf 12 000 Menschen. Die Teilnehmenden demonstrierten auf dem Augustusplatz ihre Entschlossenheit für den Erhalt von Industriearbeitsplätzen in Leipzig und Ostdeutschland zu kämpfen.
Dabei gab es Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen aus vielen IG Metall Geschäftsstellen und Betrieben der ostdeutschen Bundesländer, sowie von Beschäftigten aus den Bereichen Bergbau, Chemie, Energie und weiteren Berufsfeldern. Darüber hinaus rief die IG Metall auch in Köln, Hannover, Frankfurt am Main und Stuttgart zu Demonstrationen auf. Insgesamt waren bundesweit auf allen Kundgebungen über 80 000 Menschen für die Zukunft des Industriestandortes Deutschland auf der Straße.
In Leipzig beteiligte sich auch das iftp-MoLeWa Team und war vor Ort. Durch die gute Vernetzung nach über zwei Jahren Projektlaufzeit konnte die Gelegenheit genutzt werden, um Präsenz zu zeigen!
Beim Bühnenprogramm wurde deutlich, dass sich gerade die jungen Beschäftigten nicht scheuen, Verantwortung zu übernehmen. Sie machten aber auch deutlich, dass sie sich in der Transformation eine sichere Perspektive für ihre Zukunft wünschen, dass sie Investitionen in die Industrie und Infrastruktur fordern und dass sie in diesem Prozess beteiligt werden möchten.
Das Datum des Aktionstages war gezielt nach der Bundestagswahl und zum Beginn der anstehenden Koalitionsgespräche platziert. Die Forderungen zum Erhalt des Industriestandortes und nach Investitionen richteten sich damit direkt an die zukünftige Regierung.

Betriebsräte als Garanten für Zukunftsfähigkeit: Neue Chancen für die Mitbestimmung durch Nachhaltigkeitspflichten

Die Gesetzeslage zu Nachhaltigkeitspflichten erscheint durch EU-Verfahren und stetige Anpassungen oft undurchsichtig. Für viele Betriebe und ihre Beschäftigtenvertretungen wirken die Regularien oft als bürokratische Hürden und werden als Wettbewerbsnachteil angesehen. Gleichzeitig ist Nachhaltigkeit längst kein Nice-to-have mehr, sondern elementar für die Zukunftssicherung regionaler Wirtschaftsstandorte und Beschäftigungssicherung. Um Interessensvertretungen fit zu machen und sie in diesem Bereich der Transformation zu unterstützen, informierte am 11. März 2025 ein MoLeWa-Webinar Betriebsräte im Rahmen des Netzwerks Arbeit und Innovation, welche neuen Chancen sich für die betriebliche Mitbestimmung durch Nachhaltigkeitspflichten ergeben.

Walter Vogt vom IG Metall Vorstand erläuterte die geltenden Gesetze, die Rolle des Betriebsrats bei deren Umsetzung und stand mit seiner langjährigen Expertise den teilnehmenden Betriebsräten beratend zur Seite. Die anschließende Diskussion brachte zentrale Herausforderungen zutage: Viele Unternehmen kämpfen mit der Durchsetzung von Anforderungen bei ihren Zulieferern, besonders bei jenen außerhalb der EU. Zudem beklagen Betriebsräte häufig einen mangelhaften Informationsfluss von Arbeitgeberseite. Trotz dieser Hürden kristallisierten sich konkrete Handlungsansätze heraus: Ein gestärkter Wirtschaftsausschuss ermöglicht Betriebsräten mehr Einfluss auf grundlegende wirtschaftliche Entscheidungen, wobei besonders die Risiken in der Lieferkette durch vernachlässigte Nachhaltigkeits- und Menschenrechtsbelange betont werden können.

Die Teilnehmenden diskutierten auch innovative Lösungen wie Belegschafts-Genossenschaften zur Finanzierung nachhaltiger betrieblicher Lösungen. Aus dem Branchendialog Automobil erhielten die Betriebsräte praxisnahe Handlungsanleitungen als Instrumentenkasten für die Umsetzung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten. Am Ende wurde deutlich: substantielle Fortschritte in der Nachhaltigkeit erfordern, dass Unternehmen Verantwortung übernehmen – und Betriebsräte können dabei entscheidend Einfluss nehmen, wenn sie ihre erweiterten Mitbestimmungsrechte konsequent nutzen.

Für weiterführende Informationen stehen René Höbel und Chantal Kling vom MoLeWa-Team gerne zur Verfügung.

Hightech hautnah – MoLeWa beim Zukunfts-Talk auf der Intec

Was passiert, wenn die größten Köpfe der Scan- und CAD-Technologie aufeinandertreffen?

Genau das hat unser Technologie-Experte Jerome Billhardt auf der Intec Messe Leipzig erlebt – und dabei neue Einblicke in die nächste Generation der Digitalisierung gesammelt.

Mitten im Puls der Innovation traf er auf Branchengrößen wie ZEISSKEYENCE und Hexagon – dort, wo neu gedachte Lösungen entstehen: Wie lassen sich 3D-Scandaten heute noch effizienter ins CAD übertragen? Die Antwort: durch perfekt aufeinander abgestimmte High-End-Hardware und smarte Software-Konzepte, die den gesamten Prozess neu definieren.

Und das Beste? Diese Entwicklungen sind keine Zukunftsmusik – sie sind jetzt schon Realität.

Ein maßgeblicher Fortschritt in der Systemintegration zeigte sich in den Gesprächen mit unserem Partner BOTSPOT, der mit seiner vollautomatisierten 3D-Photogrammetrie neue Maßstäbe setzt. Mit beeindruckender Präzision und Skalierbarkeit demonstriert BOTSPOT, wie moderne Scanprozesse auf ein ganz neues Level gehoben werden – weit über den Messekontext hinaus.

Unser Fazit:

Greifbare Technologien, praxisnahe Innovationen und wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung im MoLeWa-Netzwerk.

Die Intec Messe hat klar gezeigt, wo die Reise hingeht – und wir nehmen konkrete Erkenntnisse und neue Perspektiven mit auf unseren weiteren Weg.

Einladung

MoLeWa SUMMIT 2025: Gemeinsam weiterdenken – am 9. April im Da Capo Leipzig

Transformation braucht Austausch, klare Botschaften und neue Perspektiven – genau das bietet der MoLeWa SUMMIT 2025. Am 9. April laden wir nach Leipzig ein, um gemeinsam mit Vertreter:innen aus Industrie, Gewerkschaften, Wissenschaft und Politik zentrale Erkenntnisse der vergangenen Jahre zu reflektieren und neue Impulse für die Zukunft zu setzen.

Unter dem Leitmotiv „Was war – Was ist – Was wird?“ richtet sich der Blick zurück auf prägende Entwicklungen im MoLeWa-Netzwerk – und gleichzeitig nach vorn: Wo stehen wir aktuell in der digitalen und ökologischen Transformation der Industrie? Welche Herausforderungen beschäftigen Unternehmen und Beschäftigte? Und welche Weichen müssen heute gestellt werden, um morgen bestehen zu können?

Auf dem Programm stehen u. a.:

• Zwei Podiumsdiskussionen („MoLeWa Runde“ und „Sachsen Runde“) mit Stimmen aus der Praxis, Politik und Wissenschaft

• Zwei Pitchrunden, in denen Unternehmen und Netzwerke zeigen, was MoLeWa bewegt hat und wo Potenziale für die Zukunft liegen

• Ein Impuls von Prof. Siegfried Bülow, Mitglied im Strategiebeirat des Ministerpräsidenten, Professor an der HTWK und ehem. Werkleiter der Porsche Leipzig GmbH

Zugesagt haben bereits spannende Gäste wie:

Petra Peterhänsel (Werkleiterin BMW Group Leipzig), Heiko Reese (IG Metall Vorstand), Thomas Kralinski (Staatssekretär SMWA) und viele mehr.

💡Technik zum Anfassen: Die Mobile Digitale Fabrik der TH Wildau

Ein besonderes Erlebnis erwartet Sie zusätzlich vor Ort: Die Mobile Digitale Fabrik der Technischen Hochschule Wildau macht Station beim MoLeWa SUMMIT.

In dem innovativen Showroom auf Rädern erleben Sie hautnah, wie moderne Technologien wie 3D-Druck, kollaborative Robotik und KI-gestützte Produktion bereits heute in der industriellen Praxis Anwendung finden.

Die Mobile Fabrik bringt Zukunftstechnologien zum Anfassen und lädt zum Austausch mit Spezialist:innen ein – anschaulich, praxisnah und mitten im Geschehen.

Weitere Informationen: www.digitalzentrum-spreeland.de/Angebote/Mobile-Digitale-Fabrik

Ort: Da Capo Museum & Eventhalle, Karl-Heine-Str. 105, 04229 Leipzig

Datum: Mittwoch, 9. April 2025 | 08:15–17:30 Uhr

Teilnahme kostenfrei | Anmeldung erforderlich

👉Jetzt Platz sichern – zur Anmeldung

Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind – und mit uns die Zukunft des Industrie- und Automobilstandorts Leipzig gestalten!

Der Höhepunkt des Jahres für TraWeBa steht bevor: Am 13. Mai 2025 treffen sich Experten und Innovatoren der Batteriewertschöpfungskette zum TraWeBa-Kongress.

Die Veranstaltung findet in der Villa Ida in Leipzig statt und bietet von 8:30 bis 17:00 Uhr ein vielfältiges Programm – von spannenden Fachvorträgen bis hin zu inspirierenden Diskussionen. Nutzen Sie diese einmalige Gelegenheit, um wertvolle Impulse zu gewinnen und mit Branchenexperten in Kontakt zu treten.

Wann:  Dienstag, 13. Mai 2025, 8:30-17:00 Uhr

Wo:      Mediencampus Villa Ida, Poetenweg 28 · 04155 Leipzig

Hier geht es zur Anmeldung!

Gamechanger Daten – zwischen Chaos, KI und Kontrolle

Am 11. Juni 2025 bringt das 10. Innovationsforum des Clusters IT Mitteldeutschland im Rahmen der Data Week Leipzig führende Experten und Expertinnen und Unternehmen zusammen, um eine der zentralen Herausforderungen der digitalen Ära zu diskutieren: Wie bringen wir Ordnung ins Datenchaos?

Themen im Fokus:

🔹 Datenintegration & Wissensmanagement – von Datensilos zu smarten  Ökosystemen

🔹 Künstliche Intelligenz als Datenarchitekt – Chancen & Risiken        automatisierter Prozesse

🔹 Datenschutz & Datenethik – Vertrauen und Kontrolle in der digitalen  Transformation

Wann:  Mittwoch, 11. Juni 2025, 15:00 -19:00 Uhr

Wo:       Neues Rathaus Stadt Leipzig, Martin-Luther-Ring 4, 04109 Leipzig

Hier geht es zur Anmeldung!

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Innovationsplattform

Unsere neue Plattform vernetzt Akteure aus Industrie, und Technologie in ganz Sachsen.

MoLeWa SUMMIT 2025: Gemeinsam weiterdenken – am 9. April im Da Capo Leipzig

Transformation braucht Austausch, klare Botschaften und neue Perspektiven – genau das bietet der MoLeWa SUMMIT 2025.

Newsletter Februar 2025

Am 28. Januar hatte das bfw-Team im Projekt MoLeWa die Gelegenheit, gemeinsam mit den Betriebsräten des Unternehmens Bitzer in Schkeuditz einen „Zukunfts-Check“ durchzuführen.