Digitalisierung, Klimaneutralität, Fachkräftemangel – Schlagworte, die große Herausforderungen der Mobilitätsbranche beschreiben. Doch was bedeutet das konkret für Leipzig? Das vierte Netzwerkforum von MoLeWa wurde angesetzt, um genau das herauszufinden.
Newsletter November & Dezember 2024
Rückblick auf das 4. ReTraNetz-BB Forum: Aufbruch in die Zukunft der Produktion und Mobilität
Am 13. und 14. November 2024 fand im Produktionstechnischen Zentrum (PTZ) in Berlin ein bedeutender Meilenstein statt: die feierliche Eröffnung des neuen Reallabors. Dieser moderne Raum, der durch die Zusammenarbeit des Fraunhofer IPK und der TU Berlin realisiert wurde, bietet Unternehmen die Möglichkeit, zukunftsweisende Produktionstechnologien unter realen Bedingungen zu erproben. Besonders in den Bereichen Elektromobilität und Digitalisierung eröffnet dies enorme Chancen, da Innovationen effizient getestet und optimiert werden können, was sowohl Zeit als auch Kosten spart.
Der Vortrag von Prof. Dr. h.c. Dr.-Ing. Eckhard Uhlmann zeigte, welche Antriebssysteme die Transformation der Produktion künftig prägen werden. Mit seinem Blick in die Zukunft beleuchtete er, welche Technologien sich durchsetzen könnten und welche Herausforderungen zu bewältigen sind, um auch in der globalen Konkurrenz langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Eugenia Bosler und Cornelia Stoll von der TU Berlin setzten den Fokus auf die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Künstlicher Intelligenz im Kontext der Elektromobilität. Ihr Vortrag zeigte, dass die zunehmende Autonomie von Fahrzeugen nicht nur technologische Innovationen erfordert, sondern auch rechtliche und ethische Fragen aufwirft. Insbesondere wurde diskutiert, wie autonome Systeme in kritischen Situationen handeln sollen – etwa bei einem plötzlich auftretenden Hindernis, auf das Menschen intuitiv mit Ausweichen oder einer Vollbremsung reagieren würden. Diese Fragen machen deutlich, dass die Rechtsgrundlagen für autonome Fahrzeuge noch unklar sind, was die Bedeutung menschlicher Verantwortung und Kontrolle zusätzlich unterstreicht.
Eine weitere Session widmete sich den digitalen Produktpässen, vorgestellt von Dr.-Ing. Kai Lindow vom Fraunhofer IPK. Besonders der geplante Batteriepass, der ab 2027 in der EU verpflichtend wird, stand im Fokus. Dieses Instrument soll Transparenz und Nachhaltigkeit in der Lieferkette fördern, wirft jedoch Fragen zur globalen Vergleichbarkeit auf, da nicht alle Länder denselben Standards folgen. Dieses Thema unterstrich die Notwendigkeit, globale Standards für Nachhaltigkeit und Rückverfolgbarkeit zu etablieren.
Im Verlauf des Forums wurde auch deutlich, dass der technologische Wandel mit personellen Herausforderungen einhergeht. In der Diskussionsrunde „Industrie Nachgefragt“ thematisierte Uwe Lasches den Fachkräftemangel als eine der zentralen Hürden der Transformation. Gleichzeitig zeigte sich, wie stark die Region Berlin-Brandenburg mit ihrer innovativen Start-up-Kultur und den exzellenten wissenschaftlichen Einrichtungen aufgestellt ist, um diese Herausforderungen zu meistern. Das Netzwerk ReTraNetz-BB spielt hierbei eine entscheidende Rolle, indem es Unternehmen vernetzt und deren Wettbewerbsfähigkeit stärkt.
Das Netzwerkforum zeigte, dass die Region Berlin-Brandenburg mit ihrem Innovationsgeist und der aktiven Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie bestens für die Zukunft gerüstet ist. Die vorgestellten Ansätze und Diskussionen gaben einen beeindruckenden Einblick in die Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation und der Elektromobilität.
Kfz-Werkstätten im Wandel – Austausch zu Herausforderungen und Lösungsansätzen
Die Automobilbranche erlebt einen tiefgreifenden Wandel: Elektrifizierung, Digitalisierung und neue Mobilitätskonzepte verändern sie grundlegend. Während die Auswirkungen dieser Transformation auf Hersteller und Zulieferer in der öffentlichen Diskussion große Beachtung finden, rückt erst jetzt eine weitere wichtige Branche in den Fokus: die Kfz-Werkstätten.
Wie drängend die Herausforderungen sind, belegen aktuelle Berichte der Leipziger Volkszeitung (siehe etwa hier oder hier). Die Werkstätten arbeiten mit einer durchschnittlichen Auslastung von 80% am Limit, während sie gleichzeitig mit erheblichen Personalengpässen kämpfen. Sie stehen damit vor einer doppelten Herausforderung: Neben der Bewältigung eines fordernden Tagesgeschäfts müssen sie sich auf die Anforderungen der Transformation vorbereiten.
Um diese Situation näher zu beleuchten, brachte das MoLeWa-Team zentrale Akteure der Region an einen Tisch: Vertreterinnen und Vertreter der Kfz-Innung, der Bundesagentur für Arbeit, der Handwerkskammer, der IHK sowie Werkstattleitungen und Betriebsräte von freien und markengebundenen Werkstätten. Grundlage des Austauschs bildete eine von MoLeWa bei Conomic in Auftrag gegebene Studie zur Situation der regionalen Kfz-Werkstätten.
Die Diskussion machte die vielfältigen Herausforderungen der Branche deutlich: Besonders freie Werkstätten im ländlichen Raum haben Schwierigkeiten, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen. Gleichzeitig stehen sie vor der Aufgabe, in neue Technologien zu investieren und ihre Belegschaft weiterzuqualifizieren. Ein Kernaspekt kristallisierte sich dabei heraus: Der Transformationsprozess erfordert mehr Transparenz, bessere Aufklärung und vor allem einen intensiveren Austausch zwischen allen Beteiligten.
Als mögliche Handlungsansätze wurden neue Kooperationen zwischen der Bundesagentur für Arbeit, der Handwerkskammer und der Kfz-Innung ins Auge gefasst. Zudem sollen praxisnahe Austauschformate entstehen, die in kleinen Runden Best-Practice-Beispiele vorstellen und praktische Erfahrungen vermitteln. Das MoLeWa-Team entwickelt bereits Konzepte für diese neuen Formate.
Die vollständige Studie kann hier heruntergeladen werden.
Mitteldeutschland im Fokus: Erfolgsstrategien für Unternehmen in der Batteriewirtschaft
Am 28. November 2024 trafen sich Akteure aus Politik, Wirtschaft und Bildung in der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt (SLV) in Halle (Saale), um die Zukunft der Batteriewirtschaft in Mitteldeutschland zu diskutieren. Die Veranstaltung, organisiert vom Bildungsverbund Batterie MD, bot eine spannende Plattform für Wissensaustausch und zum Netzwerken. Nach der Veranstaltungseröffnung durch Prof. Dr. Steffen Keitel (SLV) stellten Constantin Wolf (Energy Saxony) und Jens Reißland (Universität Erfurt) die Ziele von Batterie MD vor und informierten zu dem entstehenden 360° Weiterbildungsbaukasten (mehr dazu auf www.batterie-md.de).
In den Vormittagssessions bekräftigten Hendrik Senkbeil (IHK Halle-Dessau) und Dr. Jürgen Ude (Staatskanzlei Sachsen-Anhalt) die Bedeutung von Fachkräften und politischen Initiativen zur Förderung der Batteriebranche. Zudem beleuchtete Dr. Per Kropp vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) die Forschungsarbeit zur möglichen Ersetzbarkeit von Arbeitskraft durch neue Technologien.
Die Wertschöpfungskette der Batterie beginnt bei den Rohstoffen. Hier zeigte Prof. Dr. Ralf Wehrspohn vom Deutschen Lithium Institut die Herausforderungen der Lithiumwirtschaft auf. Nach dem Vortrag von Brigitte Braun von der BKK zur Integration internationaler Fachkräfte präsentierte Frank Hager vom BMW Werk Leipzig Einblicke in die lokale Batterieproduktion. In parallelen Workshops, teils konzipiert als Pilotmaßnahme mit Teilnahmebescheinigung, wurden Themen wie Batteriesicherheit, Künstliche Intelligenz, Virtual Reality und der Batteriepass behandelt.
Alle Beiträge verdeutlichten die wachsende Bedeutung der Batteriebranche für Mitteldeutschland und zeigten auf, wie Technologie und Maßnahmen zur Fachkräftesicherung die Branche vorantreiben können.
ACOD-Newsletter: Einblicke und Innovationen für die MoLeWa-Region Leipzig
Die MoLeWa-Region Leipzig steht für Aufbruch und Fortschritt. Sie ist ein Schmelztiegel neuer Ideen und wegweisender Projekte, die nicht nur unsere Region, sondern den gesamten ostdeutschen Raum prägen. Doch wie behält man in dieser dynamischen Landschaft den Überblick? Der ACOD-Newsletter ist Ihre monatliche Antwort – eine unverzichtbare Quelle für alle, die an der Entwicklung dieser Region mitwirken wollen.
Warum der ACOD-Newsletter Ihr Begleiter sein sollte
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Der ACOD-Newsletter ergänzt den MoLeWa-Newsletter perfekt. Er geht über die regionalen Themen hinaus und bringt Ihnen exklusive Einblicke in Entwicklungen aus ganz Ostdeutschland – Einblicke, die auch die MoLeWa-Region Leipzig unmittelbar betreffen. Ob Sie in der Wirtschaft, Forschung oder im öffentlichen Sektor aktiv sind: Hier finden Sie die Themen, die Sie weiterbringen.
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Ein Jahr voller Herausforderungen, Erfolge und gemeinsamer Momente – Zeit, Danke zu sagen.
Jedes Kapitel erzählt eine einzigartige Geschichte – eine Geschichte von Zusammenarbeit, kreativen Ideen und gemeinsamen Fortschritten. Dank Ihrer Energie und Ihres Engagements haben wir auch in diesem Jahr Großartiges erreicht und neue Meilensteine gesetzt. Für all das möchten wir Ihnen von Herzen danken.
In einer Welt, die sich stetig wandelt, ist es wertvoll, einen Moment innezuhalten und das Erreichte zu würdigen. Jede Initiative, jeder Einsatz und jede Zusammenarbeit hat dazu beigetragen, dass wir als Team und Gemeinschaft weiter wachsen konnten.
Zu Weihnachten wünschen wir Ihnen und Ihren Liebsten eine Zeit voller Wärme, Freude und Besinnlichkeit. Mögen die Feiertage Ihnen nicht nur Ruhe schenken, sondern auch die Kraft, mit Optimismus und Energie ins neue Jahr zu starten.
2025 wartet bereits mit neuen Chancen, Ideen und Zielen auf uns. Lassen Sie uns mit derselben Tatkraft und Begeisterung weitermachen, die uns auch in diesem Jahr ausgezeichnet hat. Wir freuen uns darauf, die nächsten Kapitel gemeinsam mit Ihnen zu schreiben.
Mit großem Dank für das vergangene Jahr und voller Vorfreude auf alles, was kommt, wünschen wir Ihnen frohe Weihnachten und einen gelungenen Start in das neue Jahr!
Herzlichst,
Ihr MoLeWa-Konsortium
Einladung
SAVE THE DATE – MoLeWa SUMMIT am 09. April 2025
Merken Sie sich den Termin vor! Das SUMMIT des Netzwerks MoLeWa – das Gipfeltreffen unseres gemeinsamen Projekts – findet am 09. April 2024 in Leipzig statt. Weitere Informationen folgen im Januar!