Kreislaufwirtschaft – Circular economy

Für die Produktion eines Fahrzeugs werden viele Ressourcen und Rohstoffe benötigt. Dies gilt erst recht für elektrisch betriebene Fahrzeuge, deren Akkus in hohem Maße aus kostbaren Rohstoffen (wie Lithium) bestehen. In der Vergangenheit wurden Fahrzeuge nach dem Ende der Nutzung häufig verschrottet – die verbauten Materialen und Komponenten also nur in geringem Maße wiederverwertet. Um dies zu ändern, braucht es eine leistungsfähige Kreislaufwirtschaft. Anstatt Produkte und Ressourcen nach ihrer Nutzung zu entsorgen, werden sie repariert oder recycelt, um neuen Nutzen zu stiften. Der Mehrwert einer Kreislaufwirtschaft beruht auf ökologischen, geopolitischen und ökonomischen Argumenten.

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Das ökologische Argument lautet, dass durch stoffliche Wiederaufbereitung und -verwertung weniger Ressourcen verbraucht werden. Durch den Rückgriff auf recycelte Materialien müssen der Natur weniger zusätzliche Rohstoffe entnommen werden. Aus geopolitischen Gesichtspunkten kann eine Kreislaufwirtschaft dazu beitragen, die Abhängigkeit von Rohstoffimporten zu reduzieren. In diesem Zusammenhang haben uns gestörte Lieferketten (im Zuge der Corona-Pandemie sowie des Ukraine-Krieges) vor Augen geführt, wie wichtig es ist, auf regional verfügbare Ressourcen zurückgreifen zu können. Aus ökonomischer Perspektive bietet die Kreislaufwirtschaft große Potenziale für neue Wertschöpfung und Beschäftigung, etwa im Bereich des Anlagen- und Maschinenbaus und der chemischen Industrie.

Beitrag von MoLeWa

Leipzig ist inmitten des Mitteldeutschen Chemiedreiecks verortet. Die chemische Industrie befindet sich – ähnlich wie die Fahrzeugindustrie – in einer tiefgreifenden Transformation. Zwischen beiden Industriezweigen bestehen vielfältige Synergiepotenziale, insbesondere mit Blick auf die Kreislaufwirtschaft. MoLeWa will eine Brücke bauen zwischen der Fahrzeugindustrie und neu entstehenden Initiativen und Organisationen im Bereich der Kreislauf- und Materialwirtschaft. Im Zuge der Ansiedlung des Center for the Transformation of Chemistry (CTC) in Delitzsch (Landkreis Nordsachsen) werden Möglichkeiten für Kooperationen ausgelotet, so etwa im Kontext von Technologietransfer und der Schaffung neuer Wertschöpfung.

Das Projekt MoLeWa zeichnet sich durch sein einzigartiges Merkmal aus: die Transformation der Fahrzeugindustrie und die Förderung der Revierwende im mitteldeutschen Revier. Obwohl es sich um unterschiedliche Branchen handelt, werden ähnliche Themen behandelt. Die Verstetigung des Projektes profitiert besonderes von der hybriden Förderkulisse und bietet langfristige Nachhaltigkeit, da die Unterstützung über das Transformationsprojekt hinausreicht.

Eine Aufgabe von MoLeWa im Bereich Kreislaufwirtschaft besteht darin, Kommunikationsstrukturen zwischen den Unternehmen der automobilen Wertschöpfungskette zu stärken und so die Transparenz (z.B. hinsichtlich Stoffströmen und Möglichkeiten zur stofflichen Wiederverwertung) zu erhöhen. Auf dieser Grundlage lassen sich ganzheitliche Strategien, angefangen bei der Entwicklung eines Fahrzeugs bis hin zur Wiederaufbereitung der Fahrzeugkomponenten, etablieren.

Unser Ziel ist es, die Prinzipien der „Circular Economy“ verständlich und greifbar zu machen, zu entmystifizieren, und somit eine breite Basis für nachhaltiges Wirtschaften zu schaffen. Der Ansatz konzentriert sich darauf, das Zusammenspiel zwischen verschiedenen Akteuren im Bereich der zirkulären Wirtschaft zu stärken. Wir unterstützen das gezielte Matchmaking von OEMs, Zulieferern sowie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) auf regionaler und überregionaler Ebene. Ebenso fördern wir die Verknüpfung von Projekten und anderen Initiativen, die sich mit den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft befassen. Durch diese gezielten Verknüpfungen schaffen wir ein dynamisches Netzwerk, das Synergien schafft und den Austausch von Know-how und Ressourcen erleichtert. Dies trägt maßgeblich zur Förderung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Wirtschaftsweise bei.

Von wachsender Relevanz in der Fahrzeugindustrie ist das Thema Batterierecycling. Hier stellt MoLeWa Anschluss an thematisch verwandte Projekte wie BatterieMD her. Zudem werden gemeinsam mit regionalen Unternehmen der Fahrzeugbranche und Netzwerkpartnern Veranstaltungen zur Kreislaufwirtschaft organisiert. Hierzu gehören Workshops, etwa zu Veränderungen von EU-Richtlinien, zu Möglichkeiten der Abfallvermeidung und zu Instrumenten zur Messung von Stoffströmen.

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Themen der CO2-Neutralität

Wasserstoff

Grüner Wasserstoff als Grundlage für den Erhalt der Energieregion Leipziger Raum und eine nachhaltige Schwerindustrie. Grüner Stahl ist essenziell für die Dekarbonisierung von Industrie und Fahrzeugen.

Energieeffizienz

Steigender Druck durch den Gesetzgeber zwingt KMU zur transparenten Bilanzierung von Emissionen, vollständigen Messung aller Energieströme und zur Ableitung effizienzsteigender Maßnahmen. Die Unterstützung der KMU bei der Bewältigung dieser Aufgabe ist unabdingbar. 

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Weitere Themen

Fach- und Arbeitskräfte

Für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaftsregion Leipzig ist die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal, passender Beschäftigung und attraktiver Ausbildungsplätze essenziell.

Mobilität

Mobilität umfasst mehr als den motorisierten Individualverkehr. Mobilität ganzheitlich zu denken bedeutet, auch für einen gut ausgebauten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und eine leistungsfähige Infrastruktur zu sorgen.